Aufsteigende Feuchtigkeit – Ursachen, Folgen und Lösungen
Feuchte Wände, abplatzender Putz und unangenehme Gerüche – aufsteigende Feuchtigkeit ist ein ernstzunehmendes Problem für Gebäude und deren Bewohner. Ohne eine gezielte Gegenmaßnahme kann sie nicht nur die Bausubstanz langfristig schädigen, sondern auch das Raumklima negativ beeinflussen. Auf dieser Seite erfahren Sie, wie aufsteigende Feuchtigkeit entsteht, welche Auswirkungen sie hat und welche bewährten Methoden zur Trockenlegung existieren.
Wie entsteht aufsteigende Feuchtigkeit?
Aufsteigende Feuchtigkeit ist ein Problem, das vor allem in älteren Gebäuden auftritt, die entweder keine oder eine beschädigte Horizontalsperre besitzen. Feuchtigkeit aus dem Erdreich steigt kapillar in das Mauerwerk auf und transportiert dabei gelöste Salze mit sich. Diese Feuchtigkeit kann sich je nach Material und Bauweise bis zu einer Höhe von über einem Meter ausbreiten. Besonders gefährdet sind Kellerwände, Außenwände im Erdgeschoss sowie Innenwände, die direkten Kontakt zum Erdreich haben.
Typische Anzeichen für aufsteigende Feuchtigkeit
Feuchte Flecken und Verfärbungen an den Wänden
Abblätternder oder hohl klingender Putz
Salzausblühungen an der Oberfläche
Modriger Geruch und ein unangenehmes Raumklima
Schimmelbildung aufgrund erhöhter Luftfeuchtigkeit
Schäden an Bodenbelägen wie Parkett oder Laminat
Sollten Sie eines oder mehrere dieser Anzeichen bemerken, ist eine fachkundige Untersuchung ratsam, um größere Schäden zu vermeiden.


Langfristige Auswirkungen auf Gebäude und Gesundheit
Wenn aufsteigende Feuchtigkeit nicht rechtzeitig behandelt wird, kann sie schwerwiegende Folgen haben:
Schäden an der Bausubstanz: Feuchtigkeit führt dazu, dass Putz und Farben abplatzen, Mauerwerk instabil wird und langfristig sogar statische Probleme entstehen können.
Erhöhte Heizkosten: Feuchte Wände haben eine deutlich schlechtere Dämmwirkung, was zu steigenden Energiekosten führt.
Gesundheitsrisiken: Eine dauerhaft erhöhte Luftfeuchtigkeit begünstigt die Entstehung von Schimmelpilzen, die Allergien, Atemwegserkrankungen und andere gesundheitliche Beschwerden verursachen können.
Möglichkeiten zur Sanierung und Feuchtigkeitsbekämpfung
Zum Schutz Ihres Gebäudes gibt es verschiedene Methoden zur Trockenlegung und Abdichtung von Wänden. Dazu gehören:
Horizontalsperren: Eine nachträgliche Horizontalsperre verhindert, dass Feuchtigkeit weiter in das Mauerwerk aufsteigt. Dies kann durch mechanische Verfahren (z. B. das Einbringen von Sperrplatten) oder chemische Verfahren (Injektionsverfahren) erfolgen.
Injektionsverfahren: Hierbei werden spezielle Hydrophobierungsstoffe in das Mauerwerk eingebracht, die die Kapillarstruktur der Steine wasserabweisend machen.
Sanierputzsysteme: Diese speziellen Putze entziehen dem Mauerwerk Feuchtigkeit und sorgen für eine trockene Wandoberfläche. Gleichzeitig verhindern sie Salzablagerungen, die zu Schäden führen können.
Außenabdichtung: Falls Feuchtigkeit nicht nur von unten, sondern auch seitlich eindringt, kann eine Außenabdichtung mit Bitumenbahnen oder Dichtungsschlämmen zusätzlichen Schutz bieten.
Vorbeugende Maßnahmen gegen Feuchtigkeitsschäden
Neben der Sanierung bereits betroffener Wände gibt es einige vorbeugende Maßnahmen, um Feuchtigkeitsprobleme langfristig zu vermeiden:
Regelmäßiges Lüften zur Regulierung der Luftfeuchtigkeit
Sicherstellen, dass Regenwasser gezielt abgeleitet wird (Dachrinnen, Drainagen)
Kontrolle von Kellerräumen auf Feuchtigkeit und frühzeitiges Erkennen von Schäden
Nutzung von atmungsaktiven Baustoffen, um Feuchtigkeitsstau zu vermeiden

Fazit: Feuchte Wände frühzeitig erkennen und handeln
Aufsteigende Feuchtigkeit ist eine ernstzunehmende Gefahr für Gebäude und Gesundheit. Durch eine fachgerechte Analyse und gezielte Trockenlegungsverfahren können Sie langfristige Schäden vermeiden und den Wert Ihrer Immobilie erhalten. Eine nachträgliche Horizontalsperre, das Injektionsverfahren oder Sanierputzsysteme bieten zuverlässige Lösungen für feuchte Wände.
Falls Sie aufsteigende Feuchtigkeit in Ihrem Gebäude feststellen, ist es ratsam, sich frühzeitig über geeignete Maßnahmen zu informieren. So können teure Folgeschäden vermieden und ein angenehmes Raumklima sichergestellt werden.